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Kasimir – Ein Kater auf Abwegen

Kasimir – Ein Kater auf Abwegen

Kasimir… aus meiner Sicht eigentlich ein leichter Job. Nach Anruf am Samstag war klar, dass für die Situation ein Suchhund indiziert war. Gestern am Montag waren wir da, haben ein (für die Besitzer unerwartetes) Gebiet eingegrenzt, ordentlich über die nächsten Schritte beraten und aufgeklärt und siehe da… Kasimir kam heute Nacht dann auf den für ihn gut platzierten Futterspuren nach Hause. Eigentlich nicht wirklich einer Erwähnung wert, außer vielleicht, dass Vico nun mehr und mehr Erfahrung sammelt. Er musste ja nun schnell erwachsen werden und hat gestern einen guten Job gemacht.

Warum schreibe ich also trotzdem?

Ich hatte am Samstag zunächst abgelehnt, nicht, weil ich eine Suche nicht für indiziert gehalten hätte, sondern einfach, weil Lennys Situation es eigentlich noch nicht hergab, irgendwelche Einsätze zu laufen. Daher hatte ich mehrere Kontakte rausgegeben, von denen ich angenommen hatte, dass da –trotz aller Animositäten- grundsätzlich anständige Arbeit geleistet wird. Allerdings musste ich erfahren, dass es plötzlich heißt, man können Katzen nicht im Stadt-/Wohngebiet suchen, weil der Hund nicht durchziehen könne. Darauf möchte ich kurz eingehen:
Herausforderungen bei der Katzensuche
Ja, Katzen zu suchen… es gibt definitiv schönere Settings. Das kann wirklich anstrengend sein. Man muss den Hund vielleicht auch öfter unterbrechen als sonst. Aber auch in der Hundesuche gibt es immer mal Situationen, wo man eben nicht durchziehen kann. Ein Hund, den man in der Tiersuche einsetzt, sollte es gelernt haben und tolerieren, auch mal unterbrochen zu werden. Nicht unendlich oft, aber an jeder Straße oder anderen gefährlichen Stellen muss man ihn zu seinem eigenen Schutz stoppen können. Wir suchen nun mal nicht, wie oft in der Suche nach vermissten Personen, mit Begleitung, die berechtigt wäre, uns den Weg frei zu machen. Wir dürfen auch keine Grundstücke einfach so betreten. Da gilt es dann, Hund rausnehmen, notfalls umschnallen, klingeln und lieb fragen… in den meisten Fällen, zumindest nach meiner Erfahrung, darf man dann den Hund kurz schauen lassen. Das ist mit einem gut trainierten Hund gar kein Problem. Katzen zu stellen ist zwar ähnlich schwierig wie in der Hundesuche, aber eine ungefähre Tendenz kann man in aller Regel doch eruieren.

Mythen, Missverständnisse und rationale Überlegungen

Das Argument angrenzende Gärten… wie gesagt, wenn man das vorher weiß, dann kann man Besitzer auch im Vorfeld schon mal losschicken und Bescheid geben lassen. Einige Gärten waren gestern schon in Vorbereitung auf uns offen gelassen worden, auch wenn wir es dann doch nicht gebraucht haben.
Zudem kann man ordentlich abfragen: Warum sollte ein Kater, der 14 Jahre lang kaum den Garten verlassen hat und gesundheitlich und altersbedingt angeschlagen ist, plötzlich anfangen, Zäune in Reihe zu überwinden? Das macht doch gar keinen Sinn.

Die Bedeutung der richtigen Entscheidung

Ich kann verstehen, wenn jemand sagt, ich oder wir suchen nicht nach Katzen, weil… was auch immer… völlig ok. Kann man so entscheiden und je nachdem, wie der Suchhund zu Katzen steht, sicher auch eine gute Entscheidung. Aber nur, weil man es selbst nicht macht, zu behaupten, es wäre gar nicht möglich, das ist schon krass. Diese Aussage habe ich allein an diesem Wochenende zweimal lesen müssen, einmal bei Kasimir und auch noch in einem anderen Fall. In beiden Fällen wäre eine Suche dringend indiziert gewesen. Kasimirs Menschen hatten zum Glück vorher mit mir gesprochen, so dass das im Vorfeld schon geklärt war. Im anderen Fall… nun, ich hoffe, dass die Katze nicht elend eingeht, weil ihr sinnvolle Hilfe verwehrt wird.

Fazit

Also… um es klar zu stellen. Wenn eine Indikation besteht, nach einer Katze zu suchen (alt, krank, verletzt), dann ist es mit einem gut ausgebildeten Hund auch möglich. Lasst euch da nichts einreden. Wenn euch so etwas gesagt wird, holt euch bitte eine zweite Meinung ein, damit ihr nicht auf eine wirklich sinnvolle Möglichkeit verzichtet. Garantien kann natürlich nie jemand geben. Aber mit guter Einsatztaktik sollte es eigentlich immer gelingen, zumindest Hinweise zu finden, die weiter helfen können.